Kulturstadt Leipzig- Mein Leipzig lob ich mir

Musikstadt Leipzig

In kaum einer deutschen Stadt haben so viele bedeutende Komponisten gewirkt oder sind zur Welt gekommen wie in Leipzig: Johann Sebastian Bach selbstverständlich, daneben Felix Mendelssohn Bartholdy, Robert und Clara Schumann, Gustav Mahler, Richard Wagner und andere. In vielen Fällen sind ihre einstigen Geburts- oder Wohnhäuser bis heute erhalten und können besucht werden.

Die sogenannte „Leipziger Notenspur“ verbindet dabei die wichtigsten Wohn- und Wirkstätten zu einem rund 5 Kilometer langen Spaziergang. Das Gewandhaus, mit dem weltberühmten Gewandhausorchester, wird dabei ebenso passiert wie die Thomaskirche, in der Bach als Kantor des 1212 gegründeten Thomanerchors gewirkt hat.

In Goethes Fußstapfen

Leipzig besitzt eine der ältesten Universitäten Deutschlands. An der 1409 gegründeten Institution hat schon Leibniz studiert, ebenso wie Goethe und Nietzsche. Viele Lokalitäten, in denen Goethe einst verkehrte, laden noch heute zum Besuch ein: Den aus „Faust“ bekannten Auerbachs Keller in der Mädlerpassage lässt sich kaum ein Kulturreisender entgehen und im seit 1711 bestehenden Kaffeehaus „Zum Arabischen Coffe Baum“ waren neben Goethe auch Lessing, Bach und Schumann Stammgäste.

Bekannt ist Leipzig auch als Buch- und Messestadt: Erstmals 1190 abgehalten, hat Leipzig eine der ältesten Messetraditionen der Welt, die etwa mit der Leipziger Buchmesse bis heute lebendig ist. Die Stadt war schon früh ein Zentrum des Buchdrucks in Europa und ihre Verlagslandschaft bis nach dem Zweiten Weltkrieg eine der bedeutendsten überhaupt. Mit der Universitätsbibliothek Albertina und der in Leipzig ansässigen Deutschen Nationalbibliothek liegen in Leipzig gleich zwei Pilgerstätten für Bücherfreunde, die darüber hinaus mit wechselnden Ausstellungen locken.

From Cotton to Culture

Ein jüngeres kulturelles Highlight der Stadt ist die ehemalige Baumwollspinnerei: Ein gigantischer Industriekomplex, in dem heute eine beispiellose Zahl von zeitgenössischen Künstlern in ihren Ateliers arbeitet und gut ein Dutzend Galerien beheimatet sind, darüber hinaus Geschäfte und Ausstellungshallen. Längst wird die Spinnerei sogar international als ein Muss während einer Deutschlandreise bezeicnet und strahlt auf umliegende Industriebaracken wie dem Tapetenwerk und dem Kunstkraftwerk aus.

Neo Rauch, einer der bedeutendsten deutschen Maler der Gegenwart, ist einer der in der Spinnerei ansässigen Künstler, die es ins Museum der Bildenden Künste geschafft haben. Dessen monumentale Glas-Fassade ragt inmitten des Stadtzentrums aus den umliegenden Gebäuden empor und birgt neben Exponaten internationaler Berühmtheiten vor allem Werke regiononaler Künstler, wie etwa des Bildhauers Max Klinger. Erwähnenswert sind ferner die Galerie für Zeitgenössische Kunst (GfZK) nahe der Universitätsbibliothek, als auch die Grassi-Museen für Design und angewandte Kunst, sowie für Völkerkunde.

Film- und Theaterszene

Leipzigs Theaterszene gehört zu den lebendigsten in Mitteldeutschland: Von der Oper, die vom Gewandhausorchester begleitet wird, über das Schauspielhaus, die Musikalische Komödie und dem Theater der Jungen Welt, bis hin zu mehreren Kabaretts und zahlreichen Laienschauspielbühnen. Mit euro-scene findet seit 1991 ein Festival zeitgenössischen europäischen Theaters in Leipzig statt. Deutlich älter, das älteste der Welt nämlich, und genau so international ist das Dokumentar- und Animationsfilmfestival DOK Leipzig, das seit 1955 im Herbst die Leipziger Kinos füllt.

Friedliche Revolution und Völkerschlacht

Mit 91 Metern ist das im Südosten der Stadt gelegene Völkerschlachtdenkmal eines der größten Denkmäler Europas und ein markanter Teil der Leipziger Skyline. 1913 in Gedenken an die sogenannte Völkerschlacht zu Leipzig errichtet, die als bis dahin wohl größte Schlacht der Weltgeschichte eine entscheidende Wende in den Napoleonischen Befreiungskriegen bewirkte, steht es heute als Mahnmal gegen die zerstörerische Kraft des Krieges – und bietet außerdem einen eindrucksvollen Ausblick über die Stadt und ihr Umland.

Dass große Revolutionen auch ohne Blutvergießen vonstattengehen können, hat die „Heldenstadt“ Leipzig zur Friedlichen Revolution 1989 bewiesen, als Demonstranten zu Hunderttausenden auf die Straßen gingen und so das Ende des DDR-Regimes einläuteten. Um die Innenstadt erklären Gedenktafeln die Ereignisse; mit der Nikolaikirche und dem Stasi-Museum „In der Runden Ecke“ können Schauplätze der Revolution besucht werden, und alljährlich am 09. Oktober hält das Leipziger Lichtfest die Erinnerung lebendig.

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